Fazinierende Versuche zur Photochemie

Brandl, H.

Nach einem kurzen Überblick über mögliche Einstiegsthemen in die Photochemie stellt der Autor folgende photochemische Reaktionen in Theorie und Praxis vor: Demonstrationsversuche zum Eisen(III)-oxalat-Aktinometer: Strukturbildung, sympathetische Tinte, Schablonenversuche, Herstellung von Blaupausen. Eine Betrachtung über den Lichtgeschmack von Bier rundet das Thema ab. Es folgen Versuche zur Photokonversion von Santonin, zur Demonstration der Photochromie am Beispiel von Triphenylformazan und Quecksilber(II)-di-thizonat, zu photochemischen Reaktionen an Grenzflächen (Photoreduktion von Silbernitrat und von Methylenblau, Photooxidation von Glycerin) die Demonstration eines photosensiblen chemischen Reaktionssystems vom Typ der Briggs-Rauscher-Reaktion schließt den Beitrag ab.

Leitfähige Polymere - vielversprechende neuartige Werkstoffe

Holze, R., & Lippe, J.

Nach der Schilderung von Stoffeigenschaften organischer Polymerer gehen die Autoren auf die Elektrooxidation zur Synthese organischer Polymerer ein. In Versuchsvorschriften wird die Abscheidung von Polyanilin geschildert, dessen Elektrochemie demonstriert und seine Leitfähigkeit gemessen. Der 4. Versuch schildert die Verwendung von Polyanilin als Kathode einer wiederaufladbaren Batterie.

Geschichte des Papiers

Tschudin, P.

Nach einem Blick auf verschiedene Papiervorläufer wie Rindenbaststoffe und Papyrus wird in Kurzform die Entwicklung der Papierherstellung von den Anfängen in China und ihrer Ausbreitung über den Vorderen Orient bis nach Italien beschrieben. Italienische Papiermacher brachten die Kunst der handwerklichen Papierherstellung auch nach Deutschland. Immer mehr und bessere Maschinen wurden eingesetzt wie Glättehammer, Mahlmaschinen ("Holländer"), später dann Lang- und Rundsieb-Papiermaschinen. Im 19. Jahrhundert begann der Übergang zur Automation, die in etwa 5 Stufen bis in unsere Zeit ablief. Abschließend wird noch ein Experiment zur Papierherstellung aus Altpapier beschrieben.

Papierzerfall und Gegenmaßnahmen

Bansa, H.

Es wird ein Überblick gegeben über die Ursachen des Papierzerfalls, d.h. der chemischen Vorgänge, die den flexiblen Werkstoff Papier so brüchig machen, daß er beim Biegen bricht und bei heftiger Berührung splittert. Die wesentlichen Faktoren sind die Herstellung im sauren Bereich und die Verwendung von Holzschliff, dessen Bestandteil Lignin sich rasch zu organischen Säuren abbaut. Eine weitere Quelle von Säure in Papier sind die sauren Gase aus fossilen Brennstoffen. Die konservierungskundliche Forschung hat Gegenmaßnahmen entwickelt, die sämtlich darauf hinauslaufen, in das Papier nachträglich einen alkalischen Pufferstoff einzubauen. Ist das Papier erst einmal bis zur Brüchigkeit geschädigt, sind aufwendige Restaurierungsmaßnahmen erforderlich, die samt und sonders großes handwerkliches Geschick und individuelle Sorgfalt erfordern.

Papierherstellung aus Holz und Altpapier - chemische Gesichtspunkte

Feckl, J.

Die Primärfasern für die Papierherstellung werden meist aus Holz gewonnen. Dabei kann sowohl eine mechanische Zerfaserung zu Holzstoff wie auch ein chemischer Aufschluß zu Zellstoff erfolgen. Die Gewinnung von Sekundärfasern aus Altpapier erfordert Reinigungs- und Bleichschritte, die an die vom Produkt erwartete Qualität angepaßt werden. Als weitere Komponenten werden dem Papier mineralische Füllstoffe und verschiedenartige Hilfsmittel zugefügt. Durch Auswahl geeigneter Bestandteile lassen sich die gewünschten Eigenschaften des Papiers erreichen. Für viele Zwecke ist noch eine abschließende Oberflächenveredelung des Papiers erforderlich.

Laborexperimente an Papier und seinen Rohstoffen

Feckl, J., Lottes, K., & Welt, T.

Durch einige einfache Versuche lassen sich wichtige Eigenschaften oder Bestandteile des Papiers oder seiner Rohstoffe demonstrieren. Hierzu gehören die Feuchtigkeit, der Aschegehalt, der Gehalt an Holzstoff und optischen Aufhellern sowie der Ligninanteil im ungebleichten Zellstoff. Auch der technische Vorgang der Reinigung von Altpapier läßt sich mit einfachen Mitteln nachvollziehen.

Lösungsmittelhaltige Verfahren zur Zellstoffherstellung - ein Weg zur Vermeidung von Emissionen und zur besseren Nutzung nachwachsender Rohstoffe?

Feckl, J.

Um die schlimmsten Emissionsprobleme bei den derzeit gebräuchlichen Verfahren zur Zellstoffherstellung aus Holz zu vermeiden, wurden im Laufe der vergangenen 15 Jahre mehrere Verfahren entwickelt, die mit dem Einsatz von organischen Lösungsmitteln arbeiten. Diese Verfahren werden zur Zeit in Pilotanlagen erprobt oder stehen kurz vor dem großtechnischen Einsatz. Sie sollen zudem eine bessere Verwertung der bisher kaum genutzten Holzbestandteile Polyosen und Lignin ermöglichen.

Umweltfreundliche Energieversorgung in der Papierindustrie

Harz, K.

Durch den hohen Bedarf an Kommunikation ist heute der Papierverbrauch stark angestiegen. Die Papierindustrie hat daher immer leistungsfähigere Anlagen entwickelt, die ihren Energiebedarf möglichst umweltfreundlich decken sollen. In der frühen Zeit der Papierherstellung lieferten Wasserräder die nötige mechanische Energie; später wurden sie durch thermische Kraftwerke abgelöst. Da nicht nur elektrische Energie benötigt wird, sondern auch Wärme, wurde schon lange auf den hohen Nutzungsgrad der Kraft-Wärme-Koppelung gesetzt. Selbst bei Verwendung von Kohle als Brennstoff wird mittels einer atmosphärischen, zirkulierenden Wirbelschichtfeuerung eine umweltfreundliche Energieversorgung erreicht.

Einsatz von Recyclingpapier im Bereich der öffentlichen Hand: Ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll und eine normative Pflicht

Köpnick, H.

Fast der gesamte Bedarf an Papierwaren in öffentlichen Einrichtungen läßt sich auf Recyclingpapier umstellen. Gute Gründe dafür sind: Die gegenüber Primärfaserpapieren günstigere Ökobilanz, Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkte, die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand und einschlägige Verwaltungsvorschriften.

Gedanken zum Thema "Altpapier und seine Wiederverwertung"

Dessauer, G.

Ausgehend von der Feststellung, daß es eigentlich schon immer Recycling bei Papierherstellung gegeben hat, wird auf den Stand des heutigen Altpapiereinsatzes in Deutschland und in der Europäischen Gemeinschaft (EG) eingegangen. Dabei auftretende Probleme werden besprochen: Deinken, Qualitätsminderung der recycelten Fasern, veränderte Sammelstrategien für das Altpapier. Außerdem wird ein begrenzter Neueintrag an Pflanzenfasermasse über die Verarbeitung von Durchforstungsholz als wirtschaftlich sinnvoll angesehen. Schließlich gibt es auch Grenzen für den Altpapiereinsatz aus Sterilitätsgründen.