Was sind funktionelle Lebensmittel?
Schlüter, K.
Der Begriff "funktionelle Lebensmittel" ist zwar in der Fachwissenschaft bekannt, jedoch kaum in der Öffentlichkeit. Dieses Phänomen ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass funktionelle Lebensmittel bereits seit einiger Zeit Einzug in die Verkaufsregale der Supermärkte und damit in unseren "Essalltag" gehalten haben. Im Sinne der Öffentlichkeitsinformation erscheint es somit angebracht, das Thema im Schulunterricht aufzugreifen. Dabei geht es sowohl um die Sachfrage "Was sind funktionelle Lebensmittel überhaupt?" als auch um die Bewertungsfrage "Wozu brauchen wir funktionelle Lebensmittel"?
In die Spitze und in die Breite
Ralle, B.
In seinem Vorwort zur 8. Ausgabe der MNU 2003 appelliert Bernd Ralle an die Verbesserung schulischer Hilfestellungen zur Förderung mathematisch-naturwissenschaftlichen-technischen Verständnisses und Begeisterung bei Schülern und zur Anregung von Leistung.
Genetisches Lernen zwischen Wunschdenken und Wirklichkeit
Engelbrecht, A.
Martin Wagenschein wurde und wird überwiegend wohlwollend rezipiert, auch wenn es an harter Kritik nicht fehlte. Aber weder Zustimmung noch Kritik können verdeutlichen, warum Wagenscheins Ansatz für die Unterrichtspraxis so folgenlos geblieben ist. In diesem Beitrag wird der Versuch unternommen, die mangelnde unterrichtspraktische Wirksamkeit des "genetischen Lernens" zu erklären. Der wichtigste Grund dürfte darin bestehen, dass Wagenscheins Vorstellung zum Lernprozess sich auf eine, zudem wenig wahrscheinliche Variante der vielfältigen Lernwege begrenzt. Genuiner Unterricht nach Wagenschein ist nicht möglich, weil der Unterricht sich grundsätzlich und schon gar nicht in der von Wagenschein vorgeschlagenen Weise determinieren lässt. Das wird an einem Unterrichtsbeispiel gezeigt.
Ein neues Experiment zur Zellstoffgewinnung im Chemieunterricht
Bader, H., Melle, I., Gerlach, S., & Horn, S.
Papier für Bücher, Schreibhefte und Drucker ist ein auch für Schüler alltäglicher Gebrauchsgegenstand. Hauptbestandteil hochwertiger Papiere ist Zellstoff, welcher auf chemischem Weg aus Holz gewonnen wird. Die klassischen Verfahren der Zellstoffgewinnung sind aufgrund der erforderlichen technischen Bedingungen (Dauer, Druck) für den Chemieunterricht ungeeignet. Um dennoch dieses industriell wichtige Verfahren für den Unterricht zu erschließen, stellen wir in diesem Artikel ein neues alternatives Schulexperiment auf Basis von Wasserstoffperoxid und Ameisensäure vor. Dieser schwefelsäurekatalysierte Aufschluss liefert in relativ kurzer Zeit einen weißen Zellstoff.
Enzymkatalysiertes Verfahren zur Herstellung von Schmierstoffen aus Altfetten
Brenneis, R., & Baeck, B.
Die Situation der Verwertung von Altfetten in Deutschland entspricht teilweise nicht den Forderungen des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes. Als eine mögliche Verwertung von Altfetten kann die Herstellung von umweltverträglichen Esteröl-Schmierstoffen angesehen werden. In der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) wurde ein innovativer Lösungsansatz zur Esterölherstellung gefunden: in einem einstufigen enzymatisch katalysierten Prozess (Alkoholyse) lassen sich mit hohen Umsatzraten aus (Alt-)Fetten und höhermolekularen Alkoholen Esteröle herstellen. Anhand des vorgeschlagenen Schulexperiments soll gezeigt werden, dass eine hydrolytische Fettspaltung unter Einsatz von Enzymen bei niedrigen Temperaturen durchführbar ist.
Die Glykolyse
Meyer, H.
Es wird eine Unterrichtssequenz vorgestellt, die eine experimentelle Erarbeitung der Glykolyse mit schulgemäßen Methoden ermöglicht. Die kritische Auseinandersetzung mit eigenen und von der Lehrkraft zur Verfügung gestellten, ergänzenden Versuchsergebnissen, die Planung und Durchführung klärender weiterer Versuche, der kritische Umgang mit Versuchsergebnissen und die Reflexion über die Vorgehensweise erfüllen die Anforderungen an wissenschaftspropädeutisches Arbeiten.
Diskussion und Kritik zu "Wissenschaftstheoretische Aspekte und deren Bedeutung für Ziele und Wege des Chemieunterrichtes"
Rehm, M., & Buck, P.
Es geht um die Diskussion über den Artikel von Woyke, A. & Scharf, V. in MNU 55 (2003) Nr. 8: 490-496, MNU 56 (2003) Nr. 4: 245-247 und Schmidt, F. K. in MNU 56 (2003) Nr. 4: 243-245.
Wasserstoffperoxid aus chemischer und biologischer Sicht
Heimann, R.
Im Rahmen der hier beschriebenen Unterrichtseinheit werden zunächst chemische Eigenschaften von Wasserstoffperoxid vorgestellt. Es zeigt sich, dass dieser Stoff reaktiv ist, auf Enzyme einwirkt und wichtige Stoffwechselvorgänge verlangsamt. Organismen schützen sich vor H2O2 mit Hilfe des Enzyms Katalase, das ubiquitär verbreitet ist. Diese Zusammenhänge werden experimentell und problemorientiert unter Förderung der allgemeinen naturwissenschaftlichen Denk- und Handlungskompetenz erarbeitet.
Chemische Reaktionen und physikalische Vorgänge: mit untauglichen Schubladen zur Nulleffizienz
Barke, H., & Schmidt, F.
Zu allen Zeiten gab es und gibt es kontroverse Diskussionen zu Fragen der Abgrenzung von chemischer Reaktion und physikalischem Vorgang. Der Aufsatz (unter "Zur Diskussion gestellt") zeigt an vielen Beispielen, wie wenig hilfreich solche Abgrenzungsversuche sowohl auf der Phänomenebene als auch auf der Teilchenebene sind. Es wird dafür plädiert, Aggregatzustandsänderungen und Lösungsvorgänge ebenfalls zu den chemischen Reaktionen zu zählen und mit Umgruppierungen der Atome, Ionen oder Molekülen zu interpretieren.
Die Rolle chemiedidaktischer Forschung für die Ausbildung von Chemielehrern an Gymnasien
Schmidt, H.
Es wird die Rolle der chemiedidaktischen Forschung für die Ausbildung von Chemielehrern an Gymnasien diskutiert. Der Autor gibt Antworten auf die Fragen: Warum sollten Chemie-Lehramtsstudierende etwas über chemiedidaktische Forschung erfahren, was sollten sie erfahren und wie könnten sie es erfahren? Die Überlegungen führen zu der Empfehlung, drei Aktivitäten aus dem Bereich der fachdidaktischen Forschung in das Kerncurriculum der Lehrerfortbildung aufzunehmen: - einige Veröffentlichungen aus der laufenden Forschung studieren, - einen Bereich aus der fachdidaktischen Forschung kennen lernen, - eine (wenn auch ggf. nur kleine) empirische Untersuchung durchführen.