Entropie und Unordnung

Job, G.

Die Entropie S eines Körpers als Maß für die atomare Unordnung zu deuten, ist das am häufigsten benutzte Hilfsmittel, sich eine Vorstellung von dieser Größe zu machen. Da der aus der Umgangssprache herangezogene Begriff Unordnung naturgemäß unscharf und unbestimmt ist, gilt dies auch für die hierdurch erreichte Veranschaulichung der Entropie. Ziel des Beitrages ist es, zu zeigen, dass sich der landläufige Begriff, ohne ihn allzu sehr zu strapazieren, zu einem quantitativen Maß verschärfen lässt, so dass sich mit seiner Hilfe das Ausmaß der Unordnung sowohl in einem Kinderzimmer als auch in einem Atomverband ausdrücken lässt. Das Maß erweist sich bis auf einen Maßstabsfaktor als identisch mit dem für die Entropie, wie es in der statistischen Physik verwendet wird.. Das muss nicht heißen, dass dieses Maß in allen Fällen leicht zu handhaben ist, sodass man etwa kurz vor dem Schlafengehen noch schnell die Unordnung auf seinem Nachttisch oder morgens beim Einpacken des Frühstücksbrots die Unordnung in seiner Aktentasche quantifizieren kann. Dies zu ermöglichen, so schön es wäre, ist hier nicht die Absicht.

Fächerübergreifender Unterricht durch Analogien

Timmer, O.

An einem Beispiel wird der Einsatz von Analogien zur Verdeutlichung fächerübergreifender Gemeinsamkeiten dargestellt. Konkret werden die analogen Entsprechungen einer typisch naturwissenschaftlichen Erkenntnisstrategie anhand der Entdeckung des Neptuns, des Neutrinos und eines Substanzverlustes bei der Destillation herausgearbeitet. Geeignete Arbeitstexte sowie eine kurze Beschreibung zur unterrichtlichen Umsetzung werden präsentiert.

Was bewegt sich hier?

Marohn, A., & Schmidt, H.

Viele Schüler ordnen die Elektrochemie den besonders schwierigen Themengebieten des Chemieunterrichts zu. Überraschenderweise erlebt man es nicht selten, dass Schüler zwar mit der Nernstschen Gleichung umgehen können, sich bei der Beschreibung der Vorgänge in elektrochemischen Zellen jedoch schwer tun. Eine Studie mit ca. 16.000 Schülern zeigt, dass viele Schüler eigene Vorstellungen im Bereich der Elektrochemie entwickeln, die nicht mit den wissenschaftlich gültigen Konzepten übereinstimmen und die im Unterricht zu Schwierigkeiten und Missverständnissen führen können. So ist es möglich, dass Schüler und Lehrer zwar über den gleichen Atomkreis sprechen, jedoch ganz unterschiedliche Vorstellungen mit dem Wort "Strom" verbinden. Der Artikel beschreibt Schülervorstellungen zum Ladungstransport in elektrochemischen Zellen, diskutiert mögliche Gründe und gibt Anregungen, wie man diesen Vorstellungen im Unterricht begegnen kann.

Fortschritt durch Bewegung?

Ralle, B.

Vorwort zur 3. Ausgabe der MNU 2004 - Diese Ausgabe will einen Beitrag zur Öffnung und Versachlichung der Diskussion der Bildungsreform (Einführung von Kerncurricula und output-Orientierung von Bildungsstandards) leisten.

Einführung der KMK-Bildungsstandards

Klieme, E., & Steinert, B.

Im Beitrag wird die Rolle von Bildungsstandards für die zukünftige Qualitätsentwicklung von schulischem Unterricht beschrieben. Es wird hervorgehoben, dass die Formulierung von output-orientierten Standards nur im Zusammenhang mit der Entwicklung eines differenzierten Kompetenzstufenmodells und der dazu gehörenden Testaufgabenbasis zu sehen ist. Kritisch diskutiert wird der Stellenwert des gesamten Konstrukts vor dem Hintergrund der Bewertung von Schülerleistungen und der Schulqualität.

Bildungsstandards und Kernlehrpläne in NRW und BW

Barzel, B., Hußmann, S., & Leuders, T.

Es werden zwei Wege zur Umsetzung nationaler Empfehlungen am Beispiel der Modelle Nordrhein-Westfalen (Kernlehrplan) und Baden-Württemberg (Bildungsstandards) aufgezeigt.

Kerncurriculum Chemie

Melle, I., Parchmann, I., & Sumfleth, E.

Die Expertise "Kerncurriculum Chemie - Ziele, Rahmenbedingungen und Ansatzpunkte" ist im Auftrag der Kultusministerkonferenz als Grundlage für die Entwicklung von Kerncurricula und die zukünftige Gestaltung des Chemieunterrichts erstellt worden. Sie umfasst die Kapitel: - Bildungsziele des Chemieunterrichts, - Analyse der Situation des gegenwärtigen Chemieunterrichts, - Gesichtspunkte für die Auswahl von Unterrichtsinhalten, - Gesichtspunkte für die Auswahl und Gestaltung von Lehr- und Lernformen zur Umsetzung der Ziele, - Einbettung in die Diskussion um Bildungsstandards und Kompetenzstufenmodelle, - Konsequenzen für Lehre und Forschung in der Chemiedidaktik. Im vorliegenden Beitrag werden zentrale Inhalte der ca. 60 Seiten umfassenden Expertise vorgestellt, dabei liegt der Schwerpunkt auf den curricularen Empfehlungen.

Analyse der veröffentlichen Chemie-Aufgaben von PISA

Schmidt, H.

Unter "Zur Diskussion gestellt" werden die in der PISA-Studie (Programe for International Studen Assessment, erste Datenerhebung 2000 mit 15-jährigen Schülern aus 32 Staaten, zur Ermittlung der Lesekompetenz sowie der mathematischen und naturwissenschaftlichen Grundbildung) verwendeten Chemieaufgaben diskutiert.

Alles nur geklaut?

Gräf, D.

Im Vorwort zur 4. Ausgabe der MNU 2004 beschreibt Dittmar Graf das Problem der Internetrecherche für Hausaufgaben, Haus-/Facharbeiten u.ä. ohne Nachvollziehbarkeit der Quellenangaben.

Kompetenzentwicklungsmodelle

Hamman, M.

Dieser Aufsatz definiert grundlegende Merkmale von Kompetenzentwicklungsmodellen und gibt Antworten auf die Fragen, welche Bedeutung diese für die Unterrichtspraxis und die fachdidaktische Forschung haben. Anhand der Literatur zum Experimentieren werden Erkenntnisse über Strukturen und Entwicklungsverläufe experimenteller Kompetenzen zusammengefasst und ein Kompetenzentwicklungsmodell zum Experimentieren für die Sekundarstufe 1 vorgeschlagen.