Antrieb chemischer Reaktionen

Job, G.

Die Vorstellung, dass jede chemische Reaktion einen Antrieb besitzt, ist nicht anspruchsvoller als die, dass jedes Ding ein Gewicht hat. Schwieriger ist die Frage, ob und wie sich Reaktionsantriebe objektiv vergleichen und quantifizieren lassen. Dass die Thermodynamik die nötigen Mittel hierfür bereitstellt, ist bekannt. Dass dies hingegen auch ohne thermodynamisches Rüstzeug möglich ist, wird überraschen. Das hier herangezogene Verfahren ist dasselbe, wie es bei der Metrisierung der Begriffe Länge, Dauer oder Masse in der Physik angewandt wird, und es liefert auf eine auch in Schülerköpfen nachvollziebare Weise direkt dieselben Größenwerte, welche die Thermodynamik indirekt erst durch Verrechnung einer Reihe verschiedenartiger Messwerte gewinnt. Es wird gezeigt, wie man im normalen Chemieunterricht das Konzept anhand von Schulversuchen entwickeln und umgekehrt Antriebsdaten zu qualitativen und quantitativen Voraussagen nutzen kann.

Naturwissenschaften besser verstehen, Lernhindernisse vermeiden.

Redaktion

Die Sonderbeilage des Deutschen Vereins zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts e. V. erörtert an einer Vielzahl von Beispielen die Problematik von interdiszlipinären Begrifflichkeiten und bietet Anregungen zum gemeinsamen Nutzen von Begriffen und Sprechweisen in Biologie, Chemie und Physik im Sekundarbereich I.

Vom Weißkohl zum Sauerkraut (Teil 1)

Hell, L.

In der folgenden Unterrichtsreihe werden zytologische, mikrobiologische, stoffwechsel- und ernährungsphysiologische sowie biochemische Inhalte vorgestellt, die für einen deutlich praxisorientierten Biologieunterricht mit fächerübergreifenden Aspekten genutzt werden können. Sie eignen sich insbesondere in ihrer Bündelung zur Durchführung von Projekten, von Schwerpunktvorhaben (in NRW, hier Jgst. 11) und zur Vorbereitung von Facharbeiten.

Zu den Zielsetzungen in der Chemiefachdidaktik

Latzel, G.

Fachdidaktische Grundlagen waren in den letzten Jahren weniger im Mittelpunkt von Veröffentlichungen gestanden. Unter dem Eindruck von europaweiten Schulsystemvergleichstesten wie TIMSS und PISA spielt plötzlich wieder die Frage eine Rolle, was deutsche Lehrer, eventuell ihre Ausbilder, vielleicht auch Schüler und Schulbehörden falsch gemacht haben. Insofern sollten offensichtliche Fehler, wie auch positive Entwicklungen beherzt erörtert werden. Im vorliegenden Beitrag werden einige Anregungen gegeben. Sie sollten jenen Praktikern und Ausbildern den Rücken stärken, die ohne Vorschriften selbst und überzeugend auf eine umfassende Ausbildung Wert gelegt haben, wie er oft von Schüler- und Elternseite erwartet wurde. Überhastete und unüberlegte Reaktionen von Schulbehörden auf das offen gelegte Bildungsdesaster in Deutschland dürften wohl keine passende Alternative sein; vielmehr sollte man solche Bemühungen fördern, die schon bisher ausgezeichnete Bildungsergebnisse erzielt haben.

Diskussion und Kritik zu: Genetisches Lernen zwischen Wunschdenken und Wirklichkeit

Autoren

mehrere kritische Beiträge zum Artikel von A. Engelbrecht in MNU 56 (2003) Nr. 8: 464-470 z.T. mit Antworten von A. Engelbrecht

Leistungsmessung im Leistungskurs

Friege, G., & Lind, G.

In diesem Aufsatz werden Testverfahren zur Messung verschiedener Wissensformen vorgestellt und im Hinblick auf ihre Bedeutung zur Feststellung von Problemlösekompetenz miteinander verglichen. Die Ergebnisse einer empirischen Studie deuten darauf hin, dass die unterschiedenen Wissensformen nicht aufeinander aufbauen, sondern sich parallel entwickeln. Sie erlauben es in unterschiedlichem Maße, Problemlösekompetenz vorherzusagen.

Die Dicke der Aluminiumschicht von Verpackungsfolien

Landsgesell, B., & Bader, H.

Für unsere moderne Industriegesellschaft sind Verpackungen unverzichtbar. Die Versendung empfindlicher Waren um den halben Erdball, langfristig gegen Verderb geschützte industriell hergestellte Nahrungs- und Genussmittel und raumsparend in Verkaufsregalen stapelbare Produkte sind nur durch hochentwickelte und in großen Mengen verfügbare Verpackungsmaterialien möglich geworden. Aber auch die verkaufsfördernde Wirkung von Kartons, Flaschen und Dosen mit geeignetem Design, bei denen die eigentliche Funktion in den Hintergrund tritt, darf nicht vergessen werden. Im Rahmen eines größeren Vorhabens erarbeiten und erproben wir derzeit Schulexperimente und Unterichtssequenzen für den Chemieunterricht zum Thema Verpackungen. Diese Thematik ist in hohem Maße geeignet, unterschiedlichste chemische Inhalte zu erarbeiten bzw. sie zu vertiefen und fächerübergreifende Aspekte zu integrieren. Gleichzeitig ist der Bezug zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler offensichtlich und Material für vielfältige Experimente ist im wahrsten Sinne des Wortes in Hülle und Fülle vorhanden. Im vorliegenden Beitrag stellen wir eine etwas ausgefallene Methode vor, die Dicke einer Aluminiumschicht von Verpackungsfolien zu bestimmen.

Einstellung und Verhalten von Kindern und Jugendlichen im Umweltbereich

Stachelscheid, K., & Dziewas, A.

Die Entwicklung von Umweltbewusstsein ist ein lebenslanger Prozess, der schon in der Kindheit beginnt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Umweltbedrohung und -zerstörung Themen der heutigen kindlichen Lebenswelt sind, unabhängig davon, ob sich die Schule dieser Inhalte annimmt oder nicht. Nichtsdestotrotz hängt erfolgreiche Umwelterziehung an den weiterführenden Schulen auch von den Vorleistungen der Grundschule ab. Lob und Gesing sehen die Umwelterziehung als ganzheitlichen und umfassenden Bildungsauftrag für die Grundschule, identifizieren ihn jedoch noch Anfang der 90er-Jahre als eher naturkundlich geprägte Unterrichtsphase. Daher ist die Frage interessant, wie es tatsächlich mit dem Umweltbewusstsein von Grundschulkindern aussieht. Die Antwort auf diese Frage ist für Lehrerinnen und Lehrer der weiterführenden Schulen zur Einschätzung ihrer "neuen" Schülerinnen und Schüler von Bedeutung. Welche Einstellungen und Verhaltensdispositionen bringen die Kinder nach der Grundschulzeit zum Bereich Umwelt mit?

Vom Weißkohl zum Sauerkraut (Teil 2)

Hell, L.

Nachdem im 1. Teil dieser Unterrichtsreihe (MNU 57 (2004) Nr. 4. 231-234) die Anatomie des Weißkohlblatts untersucht worden ist, schließt sich die Frage nach dem Inhalt dieser Speicherblätter an. In der nun folgenden zweiten Gruppe von Versuchen werdenn die Inhaltsstoffe des Kohlblattes, welche die Substrate für die mikrobielle Sauerkrautfermentation sind, identifiziert und z. T. quantifiziert. Die Schüler sollen dabei qualitative Nachweise für verschiedene Kohlenhydrate durchführen können, den Gucose-Gehalt quantitativ mit Teststäbchen bestimmen können und erkennen können, dass Zucker bei der Sauerkrautfermentation verbraucht wird.

Diskussion und Kritik zu: Die Rolle chemiedidaktischer Forschung für die Ausbildung von Chemielehrern an Gymnasien

Finke, U.

Kritischer Beitrag zum Artikel von H.-J. Schmidt in MNU 57 (2004) Nr. 1: 50-54