Mikrobielle Herstellung von 1, 3-Propandiol. Fermentative Biotechnologie

Steverding, D.

Die mikrobielle Herstellung von 1,3-Propandiol ist eine Erfolgsgeschichte für die moderne Biotechnologie. Ehemals eine Spezialchemikalie ist 1,3-Propandiol binnen weniger Jahren zu einer Massenchemikalie aufgestiegen. Das Interesse an 1,3-Propandiol als neuem Massenprodukt ist seiner Verwendung als Ausgangsmaterial für neuartige Kunststoffe mit hervorragenden physikalischen und chemischen Eigenschaften zu verdanken. Erst mit der Einführung eines neuen biotechnologischen Produktionsverfahrens konnte 1,3-Propandiol aus erneuerbaren Rohstoffen mithilfe von gentechnisch veränderten E.-coli-Bakterien konkurrenzfähig hergestellt werden. Die Entwicklung des rekombinanten E.-coli-Stamms dauerte über 7 Jahre und 36 Gene mussten verändert werden, damit die Bakterien das 1,3-Propandiol produzieren konnten. Auch könnte die Umwandlung von Glycerin zu 1,3-Propandiol die Lösung des Glycerinproblems bei der Biodieselherstellung sein.

Versuche mit Natrium. Leucht- und Lumineszenzerscheinungen

Schalko, W., & Schmidkunz, H.

Viele Reaktionen des Natriums gehen mit dem Aussenden von Licht einher. Diese Leuchterscheinungen sind zum Teil bekannt, vor allem das gelbe Leuchten des brennenden Natriums, andere hingegen sind noch wenig untersucht. In dem Beitrag wird eine Lumineszenzerscheinung vorgestellt, die bisher in der Literatur noch nicht beschrieben worden ist.

Hermann Staudinger und der Kunstpfeffer. Ersatzgewürze

Vaupel, E.

Als während des Ersten Weltkrieges der Pfeffer, das beliebteste Scharfstoffgewürz der Deutschen, knapp wurde, synthetisierte Hermann Staudinger, der Chemie-Nobelpreisträger des Jahres 1953, in Zusammenarbeit mit Paul Immerwahr einen Piperin-ähnlichen Scharfstoff. Auf indifferente Füllstoffe aufgetragen, kam er zwischen 1917–1923 und abermals zwischen 1940–1948 als “Kunstpfeffer” in den Handel. Als nach Kriegsende wieder Naturpfeffer zur Verfügung stand, wurde die Herstellung des qualitativ schlechten, teuren Ersatzpfeffers eingestellt. Trotz der auf die Kriegs- und frühen Nachkriegsjahre beschränkten Produktion verschiedener Ersatzgewürze hatte die Suche nach entsprechenden Synthesen zur Herstellung einzelner Duftstoffe einen entscheidenden Einfluss auf die sich allmählich entwickelnde Aromastoffindustrie.

Das Geheimnis des Weihnachtsdufts. Von Anisplätzchen bis Zimtstern

Roth, K.

Für viele von uns hat sich der köstliche Duft von frisch gebackenen Weihnachtskeksen seit unserer Kindheit fest in unser Gedächtnis eingeprägt. Die traditionellen Rezepte mögen sich in vielen Ländern voneinander unterscheiden, aber meist basieren sie auf einigen typischen Gewürzen: Anis, Kardamom, Muskat, Nelken, Piment, Vanille und Zimt. Da der Geruchssinn ein chemischer Sinn ist, lohnt eine tiefere Betrachtung der Strukturen und der Biosynthese der sehr aromatischen Duftstoffe. Dies steigert noch die Freude an unseren Weihnachtskeksen.