Das Donator - Akzeptor - Prinzip in der Schulpraxis
Reiners, C., Prechtel, M., & Oettinger, U.
In den unter der Rubrik "Zur Diskussion gestellt" abgedruckten Beitrag wird das Donator-Akzeptor-Prinzip als eine universelle Systematisierungshilfe expliziert, die sowohl im Chemieunterricht wie auch in einem fachangrenzenden Unterricht die Möglichkeit bietet, sowohl an Alltagserfahrungen anzuknüpfen als auch fachwissenschaftliche Systematisierungen fachimmanent und fächerübergreifend zu vernetzen.
Fächerverbindender Unterricht in der gymnasialen Oberstufe
Schecker, H.
In einer fächerverbindenden Unterrichtskonzeption arbeiteten Biologie-, Chemie- und Physikkurse in der Oberstufe über längere Zeiträume parallel jeweils an gemeinsamen Rahmenthemen. Die Konzeption wird am Bsp. des Halbjahresthemas "Klima und Atmosphäre" veranschaulicht. Eine Evaluation des Unterrichts ergab eine kritische Aufgeschlossenheit der Schüler gegenüber der Konzeption, wenn der Unterricht handlungsorientiert ist und selbstorganisiertes Arbeiten ermöglicht.
Polarimetrische Untersuchung von Erfrischungsgetränken
Hörmeyer, H.
Bei Zuckerkonzentrationsbestimmungen in sauren Erfrischungsgetränken lässt sich eine langsam fortschreitende Hydrolyse der enthaltenen Saccharose beobachten. Neben Hintergrundinformationen zur Rohrzuckerinversion in Erfrischungsgetränken und zur Zuckerkonzentrationsbestimmung in sauren Erfrischungsgetränken wird eine Möglichkeit aufgezeigt, wie diese Beobachtung zur Problematisierung des Phänomens Rohrzuckerinversion im Chemieunterricht der Sekundarstufe II genutzt werden kann.
Ohne Kopfschmerzen durch die Organische Chemie - mit Aspirin
Düntsch, A.
Am Bsp. Aspirin wird ein Unterrichtsgang aufgezeigt, der die wesentlichen Arbeitsmethoden der Organischen Chemie in der Sekundarstufe II umfasst und der sich besonders am Schülerpraktikum orientiert. Das Ziel ist die Strukturaufklärung der Acetylsalicylsäure. Zunächst wird aus dem Stoffgemisch die Reinsubstanz isoliert. Dann werden die Summenformel und anschließend die Strukturelemente ermittelt. Die instrumentelle Analytik wird in Form der IR- und1H-NMR-Spektroskopie mit einbezogen. Schließlich werden Hinweise zur präparativen Chemie gegeben.
Redoxreaktionen von Kohlenstoffdioxid mit Metallen - einige überraschende Ergebnisse
Möllering, J., & Flint, A.
Die Redoxreaktion von Kohlenstoffdioxid mit Magnesium ist offensichtlich wesentlich komplexer, als es in aktuellen Schul- und Experimentierbüchern beschrieben wird. Die entsprechende Umsetzung von Kohlenstoffdioxid mit Zink ermöglicht bei geeigneter Durchführung einen problemorientierten, experimentellen Zugang zum Kohlenstoffmonoxid und zum Redoxsystem CO2/CO.
Einflugschneise "Facharbeit" für Drosophila in die Schule?
Krüger, D.
Entwicklungsdauer verschiedener Stämme der Fruchtfliege in Abhängigkeit von der Temperatur und der Anzahl Elternpaare - praktische Arbeiten mit Drosophila melanogaster eignen sich durch den kurzen Generationszyklus der Fruchtfliege hervorragend für die z.B. in Niedersachsen sechswöchige Bearbeitungszeit einer Facharbeit. Die hier vorgestellte Schüler-Untersuchung der Entwicklungsdauer von Drosophila unter Variation der Faktoren Stamm, Temperatur und Anzahl Elternpaare ermöglichen eine Anbindung an stoffwechselphysiologische und ökologische Themen der Sekundarstufe II.
Lehrerausbildung in der Zerreißprobe - Zwischen alten Defiziten und neuen Ansprüchen
Merzyn, G.
Im Jahre 1988 trat die philosophisch-naturwissenchaftliche Fakultät der Universität Basel mit einer Stellungnahme zum Gymnasialunterricht in Naturwissenschaften und zur Lehrerbildung an die Öffentlichkeit. In der Schweiz wurde diese Stellungnahme der ältesten, traditionsreichsten naturwissenschaftlichen Fakultät intensiv diskutiert, selbst in der Tagespresse. Auch in österreichischen Fachkreisen löste die Stellungnahme eine Diskussion aus. In Deutschland hingegen wurde sie erstaunlicherweise nicht diskutiert, und das, obwohl sie in einer deutschen pädagogischen Zeitschrift publiziert wurde. Für die vorliegende Betrachtung bilden die Baseler Thesen zur Lehrerausbildung den Ausgangspunkt. Dargestellt werden zwei Befragungen zu diesen Thesen und ergänzend einige weitere Stimmen zur gymnasialen Lehrerausbildung.
Zeichen von deterministischem Chaos in elekrochemischen Systemen
Ducci, M., & Oetken, M.
Die Erforschung strukturbildender Prozesse ist innerhalb weniger Jahrzehnte zu einem rasant wachsenden Forschungszweig geworden. Dabei sind nicht nur periodische, sondern auch aperiodische Verhaltensweisen in den Blickpunkt des Interesses gerückt. In diesem Zusammenhang hat sich die Chaostheorie entwickelt, die eine Vielzahl von Methoden zur Analyse scheinbar strukturloser Datensätze bereitstellt. Ein möglicher Zugang zu dieser Thematik im Chemieunterricht ist das komplexe Potentialverhalten von Nickel bei anodischer Belastung, das im Folgenden vorgestellt und mit chaostheoretischen Analysemethoden untersucht werden soll.
Chemie lernen heute - Erfahrungen mit "neuen Medien"
Scharf, V., Gröger, M., & Pees, G.
Der Einsatz "Neuer Medien" in Schulen und Hochschulen wird derzeit von Bildungspolitikern mit Nachdruck gefordert, und dieser soll auch entsprechend gefördert werden. Die Faszination des machbaren überstrahlt die notwenidge Aufgabe, die Frage nach didaktisch sinnvoller Nutzung der "Neuen Medien" zu stellen und zu beantworten. Mit fünf grundlegenden Thesen und einem kurzen Erfahrungsbericht über Online- und Offline-Übungen zu einer Chemievorlesung an der Universität Siegen wollen wir dazu beitragen, Wege der Vermittlung und Festigung von chemischem Grundwissen mit Hilfe "Neuer Medien" - auch für den schulischen Einsatz - zu optimieren.
ChemNet - Erste Erfahrungen mit einer Chemievorlesung im Internet
Nick, S., Schanze, S., Lensment, L., Rabe, K., Andresen, J., Demuth, R., & Bensch, W.
Es gibt nur wenig Erfahrung hinsichtlich der Optimierung des Einsatzes multimedialer Lehr- und Lernsoftware in der naturwissenschafltichen Aus- und Weiterbildung: So sind insbesondere für den chemischen Bereich kaum empirische Daten verfügbar, welche Aussagen über die Wirksamkeit der neuen Medien auf den fachspezifischen Wissenserwerb zulassen. Wir haben daher eine multimediale Lernsoftware zur "Anorganischen und Allgemeinen Chemie" in einer Internet-Version entwickelt, welche uns als Evaluationsinstrument und -gegenstand repräsentative empirische Daten liefern soll. In diesem Beitrag berichten wir über die Inhalte und Strukturen der Internet-Vorlesung ChemNet sowie über erste Erfahrungen mit ihrem Einsatz. Welche Personengruppen nutzen die Vorlesung, woher stammen die Zugriffe auf unsere Internetseiten, wie viele Besucher haben wir pro Tag und gibt es Themenbereiche, die bevorzugt abgerufen werden. Erste Untersuchungen in der gymnasialen Oberstufe zeigen eine hohe Akzeptanz bezüglich der inneren und äußeren Gestaltung von ChemNet.