Radioaktive Spürhunde

Hübner, C.

Radioaktive Isotope könnten neue Impulse in der Krebstherapie setzen. Gekoppelt an zielsichere Eiweiße finden sie ihren Weg direkt zu den Tumorzellen - und zerstören diese mit ihrer Strahlung. In diesem Jahr bekam das erste derartige Radioimmuntherapeutikum eine EU-Zulassung.

Omega-3-Fettsäuren

Hahn, A., & Ströhle, A.

Langfristige Gesunderhaltung und Prävention chronisch-degenerativer Erkrankungen bilden das moderne ernährungswissenschaftliche Konzept von Ernährung. Ein häufig eingesetzter funktioneller Inhaltsstoff von Lebensmitteln sind Omaga-3-Fettsäuren, insbesondere die langkettigen Vertreter Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Omega-3-Fettsäuren entfalten eine Vielzahl von physiologischen Funktionen, u. a. die Modulation der Membranfluidität, die Regulation von Ionenkanälen und immunologische Effekte. Dieser Umstand bildet die Grundlage für den therapeutischen Einsatz von Omega-3-Fettsäuren in der Ernährungsmedizin. Das bekannteste Einsatzgebiet stellen atherosklerotische Erkrankungen dar. Ausgehend von den üblichen Verzehrsgewohnheiten wurde für die Deutsche Bevölkerung eine Versorgungslücke von rund 1 g EPA und DHA ermittelt. Die Einarbeitung mikroverkapselter Omega-3-fettsäurehaltiger Öle in funktionelle Lebensmittel stellt eine Möglichkeit dar, die Versorgung zu optimieren.

Das Bioisosterie-Konzept

Siebert, C.

Bioisosterie bedeutet gleiche räumliche Ausdehnung bei vergleichbarer Wirkung in biologischen Systemen. Dies bezieht sich auf pharmakologisch wirksame Verbindungen, die vor allem in vivo einen vergleichbaren Effekt erzielen. Die Paare Benzol-Thiopen, Benzol-Pyridin und Thiopen-Furan sind bekannte Beispiele für Bioisosterie in der Wirkstoffforschung.

Ladungsdichtewellen

Tremel, W., & Finckh, E.

Die physikalischen Eigenschaften von Verbindungen werden im wesentlichen durch deren Aufbau bestimmt. Die Eigenschaften der Elemente sind nur insoweit wichtig, als sie den strukturellen Aufbau und damit die Bildung einer bestimmten Verbindung überhaupt erst ermöglichen. Hier, in der Untersuchung und systematischen Veränderung der Substanzeigenschaften liegt die eigentliche Schnittstelle von Chemie und Physik - der Chemiker muss allerdings neben der Synthese, die sein eigentliches Handwerk ist, noch die Grundlagen der Physik so weit beherrschen, dass er die relevanten Fragestellungen erfasst. Umgekehrt muss der Physiker eine gewisse Stoffkenntnis besitzen, um ein Gespür dafür zu bekommen, welche Verbindung oder Verbindungsgruppe die von ihm gewünschten Eigenschaften besitzen könnte.

Grundwasser lebt!

Preuß, G., & Schminke, H.

Für die Trinkwasserversorgung spielt das Grundwasser eine herausragende Rolle. Seine Qualität wird deshalb regelmäßig überprüft, wobei fast ausschließlich hygienische sowie chemisch-physikalische Faktoren herangezogen werden. Den wenigsten ist bewusst, dass diese Messergebnisse das Resultat biologischer Stoffumsetzungen sind, denn das Grundwasser ist ein Ökosystem globaler Ausdehnung.

Herausforderung Meerwasserentsalzung

Borchard-Tuch, C.

Wasser ist die Quelle des Lebens - und wird zu einem immer größeren Problem: Nur 1 % des Wassers auf der Erde ist Trinkwasser, die anderen 99 % sind salzhaltig oder kontaminiert. Doch eine Technologie könnte dieses Problem lösen: die Meerwasserentsalzung.

Clemens Winkler - zum 100. Todestag

Volke, K.

Clemens Winklers geniale analytische Fähigkeiten führten 1886 zur Entdeckung des Elementes Germanium. Damit konnte eine Lücke im Periodensystem der Elemente von Dmitrij Mendelejew (1834-1907) und Lothar Meyer (1830-1895) geschlossen werden.

Phasenumwandlung birgt Erinnerung

Feil, S.

Manche Stoffe scheinen ein Erinnerungsvermögen zu besitzen: Sie kehren unter Verrichtung mechanischer Arbeit in eine vorher eingeprägte Form zurück. Eine Legierung aus Nickel und Titan in nahezu stöchiometrischem Verhältnis - Nitinol - verfügt über ein solches Formgedächtnis. Dahinter steckt eine Festphasenumwandlung.

Mit Chromatographie und Spektrometer

Wildemann, H.

Die forensische Toxikologie befasst sich mit Alkohol-, Drogen-, Medikamentennachweisen sowie mit dem Nachweis anderer potentiell giftiger Substanzen und der Beurteilung deren Wirkung bei akuten Vergiftungen, Todesfällen und Straftaten. Als Untersuchungsmaterialien sind hierbei Blut, Serum, Urin, Mageninhalt und Haare von besonderer Bedeutung. Die Methodik der forensischen Toxikologie besteht hauptsächlich aus einem Repertoire physikalischer und chemischer Analyseprinzipien. Mittels immunologischer Testverfahren, die auf Antigen-Antikörper-Reaktionen basieren, können spezifisch verschiedene Stoffgruppen oder chemisch definierte Einzelsubstanzen in Körperflüssigkeiten schnell und einfach qualitativ nachgewiesen werden. Für quantitative Bestimmungen werden die Analyten angereichert und anschließend mittels GC/MS, LC/MS, HS/GC/FID oder HPLC/DAD aufgetrennt und detektiert.

Mord, Brandstiftung, Sprengstoffanschläge

Schäfer, T.

Auch Liebig trat schon als Sachverständiger im Rahmen eines Mordprozesses vor Gericht auf, um den Ausbruch eines merkwürdigen Brandes zu begutachten. Expertenwissen und moderne Analytik unterstützen auch heute die Arbeit von Polizei und Justiz. Je nach Spurenlage und Fragestellung wird ein breit gefächertes Methodenspektrum zum Einsatz gebracht.