Die Simulationssprache CSS-PASCAL - ein Lehrmittel für den Unterricht in der Sekundarstufe II

Spenke, V.

Vorgestellt wird ein im Bereich der Forschung entwickeltes Werkzeug zur Untersuchung naturwissenschaftlicher und technischer Systeme. Seine einfache und systematische Struktur erlaubt den Einsatz im Unterricht (Mathematik, Informatik, Physik). Die Wissensvoraussetzungen sind in der Sekundarstufe II gegeben. Schülerinteresse und die Empfehlung durch eine Gutachterkommission des Wissenschaftsrates zur Weiterentwicklung von CSS-PASCAL auch unter didaktischem Aspekt initiieren diesen Aufsatz.

Experimente mit Gasen im Minimaßstab

Obendrauf, V.

Beim Experimentieren mit Gasen im Rahmen von chemischen Übungen bietet sich die Verwendung von Einwegspritzen als zeit- und ressourcensparende Ergänzung zu herkömmlichen Labormethoden an. Kostengünstige und für diesen Zweck vielfach wiederverwendbare Kunststoffspritzen als Ersatz für den Tropftrichter aus Glas oder als Gassammelbehälter und Dosierhilfe reduzieren den Chemikalienverbrauch und Entsorgungsprobleme auf ein Minimum. Geschlossene Gasentwickler dieses Typs machen auch bei toxischen Gasen meist schlecht einsehbare Abzüge entbehrlich und den Experimentator mobil.

Warum riecht Kaffee so gut?

Grösch, W.

Die flüchtige Fraktion von geröstetem Kaffee ist sehr kompliziert zusammengesetzt. Bisher wurden über 800 Verbindungen ermittelt. Durch die Anwendung sensorischer Methoden in Kombination mit chemisch-instrumentellen Analysenverfahren wurden 25 Geruchsstoffe in der flüchtigen Fraktion identifiziert, die das Aroma prägen. Quantitative Bestimmungen, die als Isotopenverdünnungsanalysen ausgeführt wurden, zeigten, worauf die Aromaunterschiede sowohl von zwei Kaffeevarietäten als auch von gemahlenem Kaffee und dem daraus hergestellten Getränk beruhen.

Neue Aspekte der nucleophilen Substitution an Arenen

Mieczyslaw, M.

Ähnlich wie bei der elektrophilen Substitution an Arenen macht die nucleophile Substituion von Wasserstoff in ihren vielen Varianten die Hauptreaktion aus, während die konventionelle nucleophile Substitution von Halogen, wie sie in Lehrbüchern der Organischen Chemie und Monographien über Reaktionsmechanismen fast ausschließlich diskutiert wird, nur ein sekundärer Prozeß ist. Diese neuen Aspekte der nucleophilen aromatischen Substitution lassen sich präparativ auf vielseitige Weise nutzen.

Dem Vaterlande - solange es dies wünscht

Deichmann, U.

Fritz Haber, Chemie-Nobelpreisträger des Jahres 1918 und Direktor des Kaiser Wilhelm-Instituts für Physikalische Chemie und Elektrochemie, erklärte aus Protest gegen die nationalsozialistische Entlassungspolitik, der viele seiner Mitarbeiter zum Opfer fielen, im April 1933 seinen Rücktritt. Er emigrierte wenig später nach England und starb verbittert am 28. Januar 1934 auf einer Reise in die Schweiz. Da Haber (getaufter) Jude war, gilt die ein Jahr später von Max Planck organisierte Gedächtnisfeier zum ersten Jahrestag seines Todes als Zeichen des Protests des deutschen Geisteslebens gegen die nationalsozialistische Herrschaft. Es zeigte sich aber, daß an dieser Feier kaum akademische Chemiker teilnahmen. Immerhin protestierten einige Mitglieder des Vereins deutscher Chemiker gegen ihren Vorstand, als dieser ihnen die Teilnahme an der Feier verbot.

Blaues Blut - Struktur, Funktion und Evolution der Hämocyanine

Markl, J.

Hämocyanin dient im Blut vieler wirbelloser Tiere wie Schnecken und Spinnen zum Sauerstofftransport und erfüllt damit die gleiche Funktion wie das Hämoglobin bei Wirbeltieren. Im Unterschied zu diesem ist es jedoch blau, und es kann die Ausmaße eines mittelgroßen Virus erreichen. Zusammengesetzt ist es aus mehreren Kupferproteinen.

Blei- und Kupfergewinnung im Rahmen eines anorganischen Praktikums

Wiskamp, V., Lüdtke, H., & Gruehn, R.

In einem integrierten präparativ-analytischen Praktikum werden den Studierenden am Beispiel der Blei- und Kupfer-Gewinnung vielseitige Aspekte der industriellen Chemie der Metalle vermittelt. Blei wird durch Abrösten von Bleiglanz und carbothermische Reduktion, Kupfer durch Schwefelsäure-Aufschluß von Kupfereisenkies, Zementation und elektrolytische Raffination gewonnen. Ausgangsstoffe und Produkte werden Qualitätskontrollen unterzogen.

Schweinfurter Grün - das brillante Gift

Andreas, H.

Schweinfurter Grün, ein arsenhaltiges Kupferpigment, erfreute sich im vorigen Jahrhundert, besonders in der Biedermeierzeit, großer Beliebtheit als Tapeten- und Anstrichfarbe. Unerklärbare Erkrankungen traten bei Personen auf, die Zimmer bewohnten, die derartige Tapeten oder Anstriche aufwiesen. Es dauerte 100 Jahre bis zur endgültigen Aufklärung der Ursache dieser geheimnisvollen Arsenvergiftung.

Photoelektronenbeugung

Schindler, K.

Mit Hilfe der Photoelektronenbeugung kann die Struktur von Adsorbaten auf Oberflächen bestimmt werden. Aus der Vielzahl der Strukturen werden solche ausgewählt, die für ein Verständnis von Reaktionen in der heterogenen Katalyse wichtig sind und bei denen gleichzeitig die Vorzüge der Methode deutlich werden.

Wie und warum bauen Pflanzen das Chlorophyll ab?

Matile, P., & Kräutler, B.

Die Struktur des Chlorophylls und seine Rolle bei der Photosynthese sind in ihren Grundzügen seit rund 80 Jahren bekannt; die Frage nach dem Verbleib der grünen Blattpigmente bei der Blattvergilbung konnte erst mit der Isolierung und Charakterisierung farbloser Tetrapyrrole als Abbauprodukte des Chlorophylls beantwortet werden. Als Schlüsselschritt, der auch den Verlust der grünen Farbe bedingt, wurde die oxidative Öffnung des Porphyrinrings im Chlorophyllmolekül identifiziert. Triebkraft des Chlorophyllabbaus ist offenbar die Rückgewinnung von mit dem Blattfarbstoff komplexisierten Proteinen, deren Abbau wiederum einen wesentlichen Beitrag zum Stickstoffhaushalt der Pflanze leistet.