Isotopengeochemie - Wissenschaft zwischen Mikro- und Makrokosmos

Gerstenberger, H.

Isotopische Zusammensetzungen der meisten polynuklidischen Elemente in der Natur schwanken in ihren Reservoirs meßbar. Solche Verschiebungen isotopischer Zusammensetzungen werden einerseits (bei den leichten Elementen) durch unterschiedliche Reaktionsgeschwindigkeiten der leichten und schweren Isotope eines Elements und andererseits durch den Zerfall sehr langlebiger natürlich radioaktiver Elemente hervorgerufen. Da die Halbwertzeiten dieser Isotope das Alter der Erde (4,5 - 109 Jahre) meist um ein mehrfaches übersteigen, sind durch die Messung des schon zerfallenen Anteils eines natürlichen radioaktiven Elementes und der Menge der akkumulierten Zerfallsprodukte absolute geologische Altersbestimmungen möglich. Überdies lassen sich aus den Isotopenhäufigkeiten Erkenntnisse über die genetischen Beziehungen geologischer Reservoirs und von geologischen Einheiten innerhalb der Erdkruste ziehen. Mit ihren Methoden, in deren Mittelpunkt die Isotopenmassenspektrometrie steht, hat sich die Isotopengeochemie zu einem leistungsfähigen geologischen Spezialgebiet entwickelt.

Chemische Pumpen

Weißenhorn, R.

"Chemische Pumpen", entwickelt aus den altbekannten Springbrunnenversuchen, eröffnen den Zugang zum Verständnis der Grundtypen chemischer Reaktionen und der Prinzipien von Säure-Base-, Redox-, Ab- und Adsorpionsgleichgewichten. Die vorgestellten Experimente sollten in einem fächerübergreifenden Unterricht eingesetzt werden können.

Pasteur und die Weinsäure

Roth, K., & Hoeft-Schleeh, S.

Zu den epochalen Entdeckungen in der Chemie zählt sicherlich die erste Trennung eines Racemats in die Enantiomere durch Louis Pasteur. Beschrieben werden der entscheidende historische Verusch, die fraktionierende Kristallisation von Natrium-ammonium-paratartrat sowie die Umstände, die zur Entdeckung geführt haben.

Die vierte Dimension in der Kristallographie

Schlichting, I.

Mit Kristallographie können nicht nur die dreidimensionalen Strukturen von Molekülen bestimmt werden, sondern auch ihre Umwandlung entlang einer Reaktionskoordinate verfolgt werden. Dies ist mit einer Zeitauflösung bis in den Picosekundenbereich möglich. Die Voraussetzungen für die strukturelle Charakterisierung von Reaktionen in Kristallen werden beschrieben, und zwei Beispiele aus der Praxis, die Untersuchung der Bindung von Kohlenmonoxid an Myoglobin und der Spaltung von Guanosintriphosphat mit dem Onkogenprodukt p21, werden vorgestellt.

Die Entdeckung der Röntgenstrahlinterferenzen an Kristallen

Anwander, R., & Herrmann, W.

Neben der Aufdeckung der allgemeinen Prinzipien in der Physik war M. von Laues klassisches Experiment von 1912, in dem die Beugung von Röntgenstrahlen an Kristallen nachgewiesen wurde, zugleich die Geburtsstunde von auch für die Chemie so bedeutsamen Methoden wie Röntgenspektroskopie und Röntgenstrukturanalyse.

Chemie auf dem Internet

Ihlenfeldt, W., & Gasteiger, J.

Die Methoden, mit denen chemische Informationen übermittelt und zugänglich gemacht werden, befinden sich in einer Phase des Umbruchs. Neuerungen wie das World Wide Web (WWW), ein weltweiter Verbund von Computernetzwerken, haben binnen kurzer Zeit eine wichtige Stellung erlangt und beginnen, die traditionelle Vorherrschaft von gedruckten Texten und in zentralen Datenbanken gesammelten Abstracts und Fakten in Frage zu stellen. Der Aufsatz stellt die wichtigsten Entwicklungen vor.

Mikrobielle und chemische Synthese von biologisch abbaubaren Polyestern

Steinbüchel, A.

Neben Poly(3-hydroxybuttersäure) synthetisieren Bakterien eine Vielzahl aus anderen Hydroxyfettsäuren bestehende Polyester. Synthese und Abbau dieser als Speicherstoffe in der Zelle dienenden Polyester, technische Anwendungen und die Suche nach geeigneten Produktionsorganismen und -verfahren beschäftigen Grundlagen- und industrielle Forschung gleichermaßen.

Molecular Modelling - von der Theorie zur Wirklichkeit

Barnickel, G.

In der Chemie ist der Computer zu einem wichtigen Hilfsmittel geworden, um komplexe dreidimensionale Modellvorstellungen von Molekülen sprichwörtlich ins "Bild" zu setzen. Aus der Sicht eines industriellen Anwenders wird der Beitrag des Molecular Modelling, mittlerweile Standardwerkzeug der industriellen Pharmaforschung, mit seinen Möglichkeiten und Grenzen diskutiert.

Der experimentelle Weg vom Olivenöl zum Traubenzucker - Teil 1: Vom Fett zum Glycerin

Heimann, R., & Harsch, G.

Die Autoren beschreiben einen Unterrichtsgang, mit dem es auf experimentelle Weise gelingen kann, die stofflichen und strukturellen Zusammenhänge zwischen den Stoffklassen der Fette, Seifen und Zucker im Unterricht zu erarbeiten.

Der experimentelle Weg zum Olivenöl zum Traubenzucker - Teil 2: Vom Glycerin zum Traubenzucker

Heimann, R., & Harsch, G.

Im ersten Teil dieses Beitrags (MNU 51/1) wurden die Spaltung von Fetten zu Fettsäuren und Glycerin sowie die Seifeneigenschaften der Fettsäuresalze untersucht. Im zweiten Teil wird nun die Verbindung zu den Kohlenhydraten konzeptionell und experimentell